„Halberstadt – wunderbar verwandelt“ ist ein Film von Anja Walczak und Sven Stephan. Die 30minütige Dokumentation über die Entwicklung Halberstadts in den vergangenen 25 Jahren wird am Freitag, 8. Mai 2015, 18.00 Uhr, in einer Vorpremiere im Halberstädter Rathaus zum ersten Mal öffentlich gezeigt. Interessierte Bürger und Freunde der Stadt sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
In seinem Programmschwerpunkt „25 Jahre Deutsche Einheit“ widmet sich der MDR in einer der Geschichte der Wiedergeburt unserer Städte. Die Sendereihe „Der Osten, entdecke wo Du lebst“ zeigt am Beispiel von Halberstadt, Bad Langensalza und Zwickau, wie sich das Lebensumfeld in Ostdeutschland in diesem zeitgeschichtlich unglaublich kurzen Zeitraum von Grund auf verändert hat. Der MDR strahlt den Film am Dienstag, 12. Mai 2015, 20.45 Uhr, aus.
Der MDR über die Filmdokumentation „Halberstadt – wunderbar verwandelt“
„Halberstadt am nördlichen Harzrand ist eines der augenfälligsten Beispiele dafür, was die friedliche Revolution an Bausubstanz zu retten imstande war. Durch einen verheerenden Bombenangriff im Frühjahr 1945 wurde die Stadt schwer zerstört; was danach noch von der malerischen Fachwerkstadt übrig war, drohte, den Verhältnissen des real existierenden Sozialismus zum Opfer zu fallen. Bilder, die Amateurfilmer in den Jahren 1988 und 1989 in Halberstadt drehten, erinnern an einen Bombenangriff, dabei zeigen sie historische Bausubstanz, die 40 Jahre lang mehr oder weniger sich selbst überlassen worden war. Eine Straße hatten die Behörden einfach zugemauert – damit die dahinter befindlichen Fachwerkruinen ungestört einstürzen konnten …
Wie anders ist hingegen das Bild, das sich heute in Halberstadt bietet: Es gibt sie wieder in Hülle und Fülle, die verträumten Fachwerkgässchen und bunten Häuser. Liebevoll wieder aufgebaut und saniert – von engagierten Privatleuten; oft unterstützt durch Fördermittel. In den Wendemonaten besetzten engagierte Bürger marode Fachwerkhäuser, um sie vor dem Verfall zu retten – mit großem Erfolg. Kay Lautenbach war einer von ihnen. „Die Nachwendezeit war umwerfend – überall passierte was“, so sein Fazit heute. Mit einem Einkaufszentrum hat sich die geschundene Stadt eine neue Mitte gegeben; samt einem wiederaufgebauten Rathaus, das mit einer historisierenden Fassade versehen wurde. Die ersten der auch im Halberstädter Zentrum allgegenwärtigen Plattenbauten weichen inzwischen der Abrissbirne. Noch vorhandenen Brachflächen begegnen die Halberstädter Stadtplaner mutig: sie werden als Baugrund vermarktet – für Wohnhäuser, die auch ganz moderne Fassaden haben dürfen.
„Halberstadt- wunderbar verwandelt“ erzählt, wie es in Halberstadt um ein Haar zum totalen Verfall gekommen wäre, welche sozialistischen Pläne es für das Stadtzentrum gab, welche Widerstände sich dagegen formierten und wie man es geschafft hat, die Bausubstanz nach der friedlichen Revolution zu retten. Auskunft geben engagierte Bürger, Stadtplaner und Häuslebauer von heute …“