Sonderausstellung Stadtentwicklung im „Schraubemuseum“

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Halberstadt in Licht und Schatten. Zerstörung. Verfall. Erneuerung: Am Mittwoch, 30. September 2015, 18.00 Uhr, wird in der Ausstellungsscheune „Schraube-Museum. Wohnkultur um 1900“ Voigtei 48 eine Sonderausstellun g eröffnet.

In diesem Jahr sind es verschiedene Anlässe, die auch eng mit der Geschichte von Halberstadt verbunden sind. In einer Sonderausstellung in der Museumsscheune des Schraube-Museums. Wohnkultur um 1900 werden speziell zwei dieser Jahrestage im Mittelpunkt stehen.
Zum einen ist es der 70. Jahrestag der Zerstörung Halberstadts und zum anderen der 25. Jahrestag der Wiedervereinigung.
Nun kann man sich fragen, was die Wiedervereinigung besonderes oder einmaliges für unsere Stadt zu bieten hat. Doch – ohne dieses Datum, ohne den Mauerfall, hätten wir heute sicher immer noch eine Stadt ohne Zentrum, oder vielleicht mit einem Zentrum im „Plattenformat“. Denn, wer die Planungen kennt, der weiß von den geplanten Hochhäusern in Großblockbauweise, weiß von den tristen grauen Betonblöcken, die einst hier stehen sollten.
Zum anderen ist mit dem Datum der Wiedervereinigung auch die Rettung der noch vorhandenen Bausubstanz im Herzen der Altstadt verbunden. Was würde wohl heute noch stehen, von den mittlerweile liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern, die einst das Stadtbild prägten, nicht viel. Viele wissen es noch, haben Sie doch noch Erinnerungen an den Flächenabriss in großen Teilen der Altstadt, an den Verfall und die Neubebauung im Stile eines „modernen sozialistischen Staates“.
Gründe genug für ein Geschichtsmuseum zu erinnern. Zu erinnern an Zeiten, die unsere Stadt geschunden haben und zu erinnern daran, was in den vergangenen 25 Jahren geschaffen wurde. Man vergisst zu schnell und sieht die schönen Dinge als gegeben an, doch diese vergangenen, in der Geschichte nur 25 Jahre, haben etwas geschaffen, was seit der Zerstörung der Stadt am 8. April 1945 in vierzig Jahren durch staatlich gelenkte Planungen dem Verfall preisgegeben war.
Diese Ausstellung zeigt zum einen die Zerstörungen in unserer Stadt vor 70 Jahren. Sie zeigt aber auch die Entwicklung und den Wiederaufbau nach dem Krieg, denn die Menschen unserer Stadt haben auch in diesen Jahren fast unmenschliches geleistet, um wieder ein lebenswertes Zuhause aufzubauen. Diesen Wiederaufbau, trotz Mangelwirtschaft, Materialnot und Hunger zu bewerkstelligen, bedurfte Zivilcourage.
Erinnert werden wird auch an eine Brachfläche, die in nur 18 Monaten durch die Errichtung eines neuen Stadtzentrums der Stadt ihre Identität wiedergab.
Drei Multimediapräsentationen zeigen die Entwicklung unserer Stadt von 1945 bis 1989, „1946Halberstadt ruft! Enttrümmerung und Nachkriegsaufbau“, „1955Städtebau im Plattenraster. Von Stein auf Stein zum Plattenbau“ und nicht zu vergessen „1970Fachwerk stört. Identitätsverlust durch Abriss“. Die Zerstörung unserer Stadt sowie der Wiederaufbau des Zentrums werden auf großformatigen Tafeln dargestellt.
Die Zeit nach 1990 wird ebenfalls in dieser Ausstellung durch zwei besondere Aktionen der Halberstädter Stadtplanung vertreten sein.
„Alte Häuser in neuem Glanz“ hieß eine von der Stadtplanung und der Halberstädter Volksstimme gemeinsam initiierte Kampagne. Sie lässt Menschen zu Wort kommen, die stolz sind, auf ihre renovierten und restaurierten Häuser in unserer Stadt, zeigt nicht nur Fotos, sondern erzählt auch Geschichten. Diese werden nochmals in der Ausstellung zu sehen und zu lesen sein.
Und nicht zuletzt, wo Licht ist, ist auch Schatten, auch Halberstadt hat diese beiden Seiten in sich vereint. Ein Fotowettbewerb lud in diesem Frühjahr dazu ein, Licht- und Schattenseiten im Bild festzuhalten. Eine Jury wählte die Preisträger aus, doch auch im Internet konnten alle Interessierten Mitvoten. In der Ausstellung werden nun die Preisträger mit ihren ganz persönlichen Licht- und Schattenseiten unserer Stadt vertreten sein.
Freuen Sie sich auf eine ganz besondere Ausstellung, zum Lesen, zum Schauen, zum Staunen und vor allem zum Verweilen, möchten wir Sie herzlich zur Eröffnung am 30. September 2015, um 18 Uhr oder ab 1. Oktober 2015 in das Schraube-Museum, Ausstellungsscheune Voigtei 48 einladen. Die Ausstellung wird bis zum 31. Januar 2016 zu sehen sein.

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